Geschichte Frankens

Die Franken entstanden während der Völkerwanderung aus rheingermanischen Stämmen. Sie wurden zum ersten Mal um 250 n. Chr. als "Francii" (= Freie, Kühne) durch römische Quellen erwähnt.

Im 4. Jahrhundert besiedelten die Franken Nordbrabant und dehnten sich ab 406 über Flandern bis zur Nordsee aus. Die Besiedlung Galliens begann im 5. Jahrhundert bis zur Seine und Loire. Ab 455 siedelten sie im Moselgebiet und bis zu den Ardennen. chlodwig_1

Unter König Chlodwig begannen die Franken mainaufwärts zu ziehen.

Dieses Gebiet trägt bis heute den Namen „Franken“.

Die erste bedeutende Stadtgründung in diesem Raum war Würzburg um 560.

Unter Chlodwigs Söhnen wurde auf Grund des fränkischen Erbrechts die königliche Macht immer schwächer.

Dies führte zum Aufstieg der karolingischen Hausmeier (v. lat. "maioram" = der Obere, Höhere, Name Maier, maire = frz. Bürgermeister).

Der erste dieser hohen Hofbeamten, der de facto die Macht im Staat ausübte, war Karl Martell, genannt der Hammer, welcher 732 in der Schlacht bei Tours und Poitiers die über Spanien eingedrungenen Mauren (Araber) besiegte und damit das Abendland vor der islamischen Eroberung bewahrte.

Sein Sohn Pippin setzte den letzten Merowingerkönig ab und ernannte sich selbst zum König der Franken. Die Unterstützung des Papstes erlangte er durch die Pippinische Schenkung des Kirchenstaats und die Sicherheitsgarantie für die römische Kirche.

Die größte Ausdehnung und politische Bedeutung erreichte das Frankarl_der_grossekenreich unter Karl dem Großen.

Er wurde, zum Dank für den Schutz der Kirche und des Papstes gegen die Westgoten in Norditalien,im Jahr 800 im Petersdom zum Römischen Kaiser gekrönt und trat damit die Nachfolge der römischen Caesaren an.

Trotz seines strikten Eintretens für das Christentum vergaß Karl jedoch nie seine germanischen Wurzeln und ließ alte Sagen und Erzählungen sammeln, welche aber durch seinen Sohn Ludwig dem Frommen im religiösen Übereifer vernichtet wurden.

Während unter Ludwig dem Frommen als einzigem Erben das Reich stabil blieb, begann mit dessen drei Söhnen der Zerfall.

Begünstigt durch die fränkische Erbteilung und der kulturellen Auseinanderentwicklung wurde das Reich in einen germanischen Ostteil, dem heutigen Deutschland, einen mittleren Teil, Lothringen, und einen romanischen Westteil, dem heutigen Frankreich, aufgeteilt. Den mittleren Teil bekam Lothar, den Westteil Karl der Kahle, den Ostteil Ludwig der Deutsche.

Nach dem Tod Lothars wurde das Mittelreich zwischen Karl und Ludwig geteilt womit nun beide Landesteile endgültig eigenständige Staaten, Deutschland und Frankreich, wurden.

 

Interessant ist in diesem Zusammenhang die Entwicklung des Begriffes "deutsch".

Er hat seinen Ursprung im altgermanischen "theudisk" und wurde als lat "theodiscum" als Bezeichnung für die Sprache der germanischen Völker in Gallien gebraucht. Später ging er auf alle germanischen Völker im Frankenreich über.

Er bedeutet nichts anderes als "volkstümlich", oder "Sprache des Volkes".

Über das althochdeutsche Wort "diutisk" (engl. Dutch, nord. tysk, ital.tedesco, span. tudesco) entwickelte es sich zum neuhochdeutschen Begriff "deutsch".

 

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Im Jahr 1007 gründete Heinrich II. das Bistum Bamberg und stattete es mit reichen Gütern aus. Bamberg wurde zu einer bevorzugten Pfalz und wichtigen Zentrum des Reiches. Im Bamberger Dom befinden sich die sterblichen Überreste von Heinrich II. und seiner Frau sowie von Papst Clemens II., der einst Bischof in Bamberg war. Es ist das einzige Papstgrab nördlich der Alpen.

Unter Heinrich III. wurde Nürnberg, das im Jahr 1050 erstmals erwähnt ist, als neues Machtzentrum für die königliche Gewalt ausgebaut. Ziel war es, den großen Einfluss Bambergs einzudämmen.

Unter Ludwig dem Bayer profitierte vor allem die Reichsstadt Nürnberg von zahlreichen neuen Privilegien, was sie zu einer wirtschaftlich, aber auch politisch bedeutenden Metropole werden ließ. So wurden beispielsweise die Reichskleinodien seit 1423 in Nürnberg aufbewahrt.

Im ausgehenden Mittelalter lag die Blütezeit der vielen kleinen Gebiete und Reichsstädte. Die vielen Bauwerke der Gotik und Renaissance in Franken stammen aus dieser Zeit, so zum Beispiel die Rathäuser in Coburg, Bamberg, Schweinfurt, und Nürnberg; die Festung Marienberg in Würzburg, die Veste Coburg sowie die Sebalduskirche, die Lorenzkirche und die Kaiserburg in Nürnberg.

Nach dem Augsburger Religionsfrieden von 1555 bestimmte der jeweilige Landesherr die Religion seines Landes. So wechselt bis heute die Konfessionszugehörigkeit in Franken oft von einem Ort zum anderen, manchmal auf Distanzen von nur ein bis zwei Kilometern.

Franken, insbesondere Nürnberg, hatte eine wichtige Rolle bei der albrecht_duererAusbreitung der Reformationsbewegung Martin Luthers. Wichtige Nürnberger wie Albrecht Dürer standen in enger Verbindung mit den Wittenberger Kreisen.  

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Im Zuge der Gegenreformation gingen Julius Echter in Würzburg und Neidhardt von Thüngen in Bamberg rücksichtslos gegen die evangelischen Kreise der beiden Hochstifte vor.So kam es in Franken, vor Allem in den Fürstbistümern Würzburg und Bamberg, auch zu den schlimmsten Hexenverfolgungen ganz Europas.

Diese Vorgänge mündeten unter Anderem schließlich in den Dreißigjährigen Krieg der die Epoche wirtschaftlicher und kultureller Hochblüte vor allem für die Reichsstädte beendete.

Die kaiserliche Macht bestand fast nur noch auf dem Papier, weshalb auch die Reichsstädte immer bedeutungsloser wurden. Die Verlagerung des Welthandels vom Mittelmeer an den Atlantik nach der Entdeckung des Seeweges nach Indien und der Neuen Welt tat ein Übriges.

Wie überall im Reich begann nun auch in Franken die große Zeit der Residenzstädte. Bedeutende Meister wie Balthasar Neumann schufen Bauwerke wie die Residenzen von Bamberg, Würzburg, Ansbach und Bayreuth.

1803 kam Franken zu Bayern, die Reichsstadt Nürnberg folgte 1806.

In den Regionen Nürnberg, Schweinfurt und dem Raum Oberfranken entstanden die bedeutendsten Industriegebiete Bayerns. In dieser Zeit wurden auch unter dem Einfluss Napoleons durch Graf Montgelas die drei Regierungsbezirke Ober-, Mittel- und Unterfranken gebildet.

Zu Zeiten des Nationalsozialismus erhielten Teile Frankens mit den Gauen Mainfranken und Franken eigene Parteistrukturen der mittleren Parteiebene. Oberfranken bildete dagegen mit Niederbayern und der Oberpfalz die sogenannte Bayerische Ostmark.

Nürnberg spielte hier als Stadt der Reichsparteitage eine besondere reichsparteitagRolle in der Selbstdarstellung der Nationalsozialisten.

Aufgrund dieser Tatsache und der starken Konzentration von kriegswichtiger Industrie in Franken waren die Städte Nürnberg, Würzburg und Schweinfurt in der Zeit von 1940 bis 1945 ein Angriffsschwerpunkt der alliierten Luftwaffen im zweiten Weltkrieg.

In Nürnberg allein richtete zum Beispiel der Angriff vom 2. Januar 1945 die größten Zerstörungen an, als 521 Bomber der RAF innerhalb einer halben Stunde 6.000 Sprengbomben und eine Million Brandbomben abwarfen.

Die Bevölkerung hatte bei diesem Angriff über 2.000 Tote und 100.000 Obdachlose zu beklagen. Die Nürnberger Altstadt war zu 90% zerstört, die Stadt als Ganzes schwer betroffen.

Die Einwohnerzahl von Nürnberg war bis Kriegsende nuernberg_1945von 430.000 auf 195.000 zurückgegangen, die Hälfte der Wohnungen war zerstört, die restlichen oft beschädigt.

Nach dem Krieg fanden in Nürnberg die Prozesse gegen die Kriegsverbrecher des Naziregimes statt.

Um 1955 waren die meisten Wiederaufbauarbeiten abgeschlossen oder zumindest begonnen. 1956 bis 1960 wurde das alte Rathaus wieder errichtet, 1957 die Sebalduskirche instandgesetzt. Das größte Restaurierungsprojekt bildete die Stadtbefestigung mit ihrer 4 km langen Doppelmauer und dem Graben.

Heute sind die fränkischen Städte wieder blühende Metropolen; der fränkische Raum und die Metropolregion Nürnberg zählen mit einem Bruttoinlandsprodukt von 110 Milliarden Euro zu den wirtschaftsstärksten Räumen in Europa.

       

 

 

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